#MentalHealth-Support

formerly known as

Online Therapie

Über Ängste darf man auch „online“ sprechen

Agoraphobie

Die „All exclusive“-Angststörung

Statt „All-Inclusive“-Pauschalreise mit allen Annehmlichkeiten, erhält man mit Agoraphobie „all exclusive“: Alles drin an Un-Annehmlichkeiten, alles raus was Freiheit verspricht! Situationen und Alltäglichkeiten, die vormals Spaß gemacht haben, z.B. Reisen, Weggehen, Autofahren, selbstbestimmt Entscheidungen treffen und sogar Kaffeepausen, fallen dank der neuen Angst- und Panik-Begleiterin plötzlich weg. Stattdessen erhält man gratis: Schwindel, Watte im Kopf, Angst umzukippen, Angst verrückt zu werden und als Bonus „die Angst zu sterben“. In meiner Privat-Praxis für Psychotherapie (nach dem Heilpraktikergesetz) habe ich mich auf Angststörungen spezialisiert. Fast täglich wenden sich Betroffene an mich, die plötzlich Angst beim Autofahren haben oder an der Supermarktkasse von einer Panikattacke überrascht wurden.

Welche typischen Symptome bei Agoraphobie auftreten können und warum diese Angstform so freiheitseinschränkend ist, erfahren Sie hier!

Was ist Agoraphobie?

Die Agoraphobie wird zu den Angststörungen gezählt. Sie gehört außerdem zu einer der am häufigsten diagnostizierten Angststörungen überhaupt. Studienerhebungen ergaben, dass im Laufe eines Jahres circa vier von 100 Menschen an Agoraphobie erkranken. Frauen sind dabei statistisch betrachtet häufiger betroffen als Männer. Der Begriff „Agoraphobie“ stammt aus dem Altgriechischen und setzt sich aus “Agora”=Marktplatz und “Phobos”= Furcht, zusammen. Im Volksmund spricht man auch gerne von “Platzangst”. Wobei es bei dieser Begriffswahl häufig zu Missverständnissen kommt und die Platzangst mit der Klaustrophobie gleichgesetzt wird. Die Agoraphobie hat allerdings nichts mit der Angst vor engen Räumen gemein, sondern die Befürchtungen betreffen mehr bestimmte Orte oder die Angst alleine zu verreisen. Damit ist übrigens nicht nur der Kurztrip nach Mallorca gemeint, auch Bahnfahrten in die nächstgelegene Stadt kann bereits mit starken Angstgefühlen verbunden sein. Diese Ängste können sich bis hin zur Panikattacke steigern.

Agoraphobie oder laienhaft oftmals auch als Platzangst bezeichnet, ist eine häufige Angststörung. Die Angst wird insbesondere durch bestimmte Orte und Situationen, z.B. weite Plätze oder Menschenmengen, ausgelöst. Merkmal der Erkankung ist, dass Betroffene immer mehr die auslösenden Situationen vermeiden. Dabei entsteht oftmals ein Teufelkreislauf aus Angst vor der Angst.

Agoraphobie aka „Die Angst vor dem totalen Kontrollverlust!“

Laut ICD-10, dem internationalen Klassifikationssystem für Krankheiten, müssen mindestens zwei der folgenden Angstauslöser vorhanden sein, um eine Agoraphobie zu diagnostizieren:

Angst in Menschenmengen

Angst tritt in Menschenmengen auf, zum Beispiel auf einem Konzert, in der Kneipe, im Kaufhaus, in öffentlichen Verkehrsmitteln u.s.w.

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Angst auf öffentlichen Plätzen

Die Angst überfällt mich an öffentlichen Plätzen, zum Beispiel in der Stadt auf dem Marktplatz, im Park etc.

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Angst auf Reisen

Die Angst tritt auf Reisen mit weiter Entfernung von Zuhause auf – beispielsweise unterwegs mit der Bahn, mit dem Auto oder dem Flugzeug

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Angst alleine unterwegs zu sein

Angst auf Reisen, die ich ganz alleine antrete: Zum Beispiel, wenn ich alleine mit dem Auto unterwegs bin oder wenn ich alleine mit der Bahn zur Arbeit fahre

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Symptome bei Agoraphobie (mit und ohne Panikattacken):

Fast immer treten in den gefürchteten Situationen auch körperliche Symptome auf, zum Beispiel:

⇒ Schwitzen

⇒“Flauer Magen”

⇒ Übelkeit

⇒ Schwindel

⇒ Herzrasen

⇒ erhöhter Puls

⇒ Druckgefühl in der Brust

⇒ Engegefühl

⇒ Angst vor Kontrollverlust

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⇒ Derealisation und/oder Depersonalisation

⇒ Mundtrockenheit

⇒ das Gefühl keine Luft zu bekommen

⇒ Gefühllosigkeit in den Extremitäten (Armen und Beinen)

⇒ Kribbelgefühle

⇒ Hitze- oder Kälteschauer

⇒ Ohnmachtsgefühle

⇒ Angst zu sterben

Diese Angstgefühle können sich bis hin zu Panikattacken steigern. Deshalb wird auch in der Diagnostik zwischen einer Agoraphobie ohne und einer mit Panikstörung unterschieden. Oftmals beginnt der Teufelskreis dieser Angststörung akut und sehr häufig auch mit einer Panikattacke an einem öffentlichen Ort oder in einer Situation, aus der “die Flucht” unmöglich scheint – zum Beispiel mitten auf der Autobahn, im Zug oder inmitten einer Menschenmenge. Dieses erste, oft lebensbedrohlich empfundene Gefühl von starker Angst oder Panik, manifestiert sich dann häufig. Vor allem, wenn weitere Panikanfälle folgen. Dies wiederum führt zu einer Einschränkung des Bewegungsradius und Orte, die mit den zurückliegenden Angstsituationen verknüpft sind, werden schließlich ganz vermieden. Dieses Vermeidungsverhalten führt dann langfristig zu der Aufrechterhaltung der Störung.

Panikattacken „Soforthilfe“:

Die Notaufnahme oftmals „letzter Rettungsanker“

Alles nur Angst?

Bei der Recherche nach einer Ursache für die vielen körperlichen Symptome suchen Angst-Betroffene meist als erstes ihren Hausarzt auf. Im Extremfall, zum Beispiel bei einer Panikattacke mitten in der Nacht, ist es jedoch gar nicht mal so selten, dass die nächste Notaufnahme angesteuert wird. Ist ein Arzt geschult in der psychosomatischen Grundversorgung, wird er schnell erkennen, nachdem alle körperlichen Checks durchgeführt und körperliche Ursachen für die Beschwerden ausgeschlossen wurden, dass es sich bei der geschilderten Symptomatik um Angst handelt. Der Patient wird entlassen – leider jedoch häufig ohne weitere Hilfestellungen. 

Der Ausschluss organischer Erkrankungen als Auslöser für Ängste ist allerdings immer sinnvoll und ich behaupte ein Muss! Denn es gibt auch viele körperliche Erkrankungen, die Ängste auslösen können, zum Beispiel: Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, Diabetes, Konsum von Suchtmitteln (Drogen, Alkohol, Nikotin), Erkrankungen der Atemwege, Migräne,  Schilddrüsenerkrankungen (sowohl Unter- als auch Überfunktion der Schilddrüse), Nebenwirkungen von Medikamenten, neurologische Erkrankungen, periphere Vestibularisstörung, benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel, Autoimmunerkrankungen allgemein, andere psychische Erkrankungen (Schizophrenie, Psychosen, Zwangsstörungen) u.s.w.

Angstzustände versus körperliche Ursachen für Angstsymptome

Diese Untersuchungen können gemacht werden:

− Ausführliche Anamnese

− Körperliche Untersuchung

− Blutbild, Blutzucker, Elektrolyte (Ca++, K+), Schilddrüsenstatus (TSH)

− EKG mit Rhythmusstreifen

− Ggf. Lungenfunktion

– Schellongtest

− Ggf. kranielle Bildgebung (MRT, CT)

− Ggf. EEG

Ist organisch alles gecheckt und in Ordnung, können im zweiten Schritt psychische Auslöser für die Angst-Symptome näher betrachtet werden.

Agoraphobie Ursachen

Erst einmal vorweg: Es gibt ganz selten DEN einen Auslöser für Agoraphobie! Vielmehr kommen verschiedene Belastungsfaktoren zusammen, die irgendwann das “Fass zum Überlaufen” bringen und als Folge in einer Angsterkrankung münden. Dies können beispielsweise berufliche, als auch soziale Stresssituationen sein. Ein geringer Selbstwert kann die Erkrankung zusätzlich begünstigen. Wer beispielsweise in der Vergangenheit gute und gesunde Bewältigungsmechanismen für Stress und Belastungssituationen entwickelt hat, wird seltener von Angst und Panik heimgesucht. In der Psychologie spricht man dann auch von Resilienz, der psychischen Widerstandskraft. Menschen die eher unsicherer durchs Leben gehen und häufiger auf Unterstützung und Hilfe im Alltag angewiesen sind, fehlen oftmals auch geeignete Konzepte beim Umgang mit herausfordernden Situationen; insbesondere bei Krisen oder langanhaltendem Stress. Es kann dann die Erfahrung gemacht werden, dass man ohne fremde Unterstützung hilflos ist oder die eigenen Kompetenzen nicht ausreichen, um Krisensituationen zu bewältigen. Ich möchte an dieser Stelle allerdings darauf hinweisen, dass von einer Agoraphobie nicht nur selbstunsichere Menschen betroffen sind! Diese Angst kann tatsächlich jeden treffen! Manchmal kommen einfach über einen längeren Zeitraum ungünstige Lebenssituationen zusammen und nicht immer sind diese auf der bewussten Ebene fassbar. Viele emotionale Prozesse laufen unterbewusst ab. Auch Schicksalsschläge, Vorerkrankungen oder Traumata können eine Agoraphobie begünstigen.

Panikattacken durch Stress?

Manchmal lässt sich jedoch auf den ersten Blick nicht eine bestimmte Ursache für die Erkrankung feststellen. Vielmehr sind langandauernde Belastungssituationen, ob beruflich oder privat, die selbst Betroffenen nicht immer sofort zugänglich sind, Auslöser für das Entstehen der Agoraphobie. Wie bei allen psychischen Erkrankungen kann auch eine genetische Prädisposition, die vielleicht noch nicht einmal bekannt ist im Familienumfeld, eine Angststörung begünstigen. Und manche Menschen sind einfach „verletzlicher“ und das eigene Alarm-Angst-System “leichter irritierbar”! Solche Menschen nehmen körperliche Reaktionen oder Veränderungen sensibler wahr, und sind in ihrer Aufmerksamkeit dementsprechend auf körperliche Vorgänge stärker fokussiert. Diese „Hyper-Aufmerksamkeit“ auf jeden Herzschlag, jeden Pulsanstieg oder andere körperlichen Sensationen führt dann häufig zur Überachtsamkeit gegenüber normalen, ungefährlichen körperlichen Vorgängen. Auf Grund der verstärkten Aufmerksamkeitlenkung auf das „innere Geschehen“ kann ein Teufelskreislauf entstehen, zum Beispiel: Ich spüre, dass mein Herz schneller schlägt und denke „ohje, das ist jetzt aber nicht normal!“ Dann bewerte ich diesen Gedanken und die Katastrophisierung nimmt ihren Lauf: „Was ist, wenn mit meinem Herz etwas nicht stimmt…was ist wenn ich gleich umkippe…was mache ich, wenn ich jetzt einen Herzinfarkt erleide. oder einen Schlaganfall..?“ Durch dieses Bedrohungsszenario wird mein Puls sehr wahrscheinlich erst richtig in die Höhe schießen. Sprich: Wenn ich mir Sorgen um meinen Puls mache und ihn wie wild beobachte, dann wird er tatsächlich irgendwann anfangen zu rasen. Ich kann also alleine mit der Macht meiner Gedanken bzw. der Bewertung meiner Gedanken, körperliche Reaktionen unmittelbar beeinflussen. Bin ich dann noch gut „trainiert“ in meiner Körperwahrnehmung und interpretiere körperliche Vorgänge häufiger als „nicht normal“ oder bedrohlich, dann ist der Weg zur Panikattacke leider auch nicht mehr weit. Kommt dann noch Vermeidungsverhalten hinzu, zum Beispiel körperliche Schonung oder Meiden von Orten, an denen ich Symptome verspürt habe, zieht sich die „Angstschlinge“ immer enger um mich. Die Folge: Die Lebensqualität wird immer mehr beeinträchtigt und der Leidensdruck steigt.

Online Therapie* & Online Beratung

Rechtliche Voraussetzungen, um „Online-Therapie“ in Anspruch nehmen zu können:

*Online-Therapie darf gemäß Richtlinien auschließlich nach persönlichem Kontakt und unter gewissen Voraussetzungen erfolgen: Ob die Online-Therapie via „Video“ geeignet ist, ist immer eine Einzelfallentscheidung! Diese kann nach aktueller Rechtslage nur in einem persönlichen Erstgespräch, inkl. Befundung, mit einem Psychotherapeuten, Arzt oder Heilpraktiker für Psychotherapie getroffen werden. Berücksichtigt für die „Eignung“ zur Online Therapie werden u.a. stattgefundene Behandlungen in der Vergangenheit, weitere Erkrankungen und ob Rahmenbedinungen, z.B. ausreichend Privatssphäre am späteren Ort der Online-Therapiestunden gewährleistet werden kann (Hunde + Katzen sind als sogenannte „Störfaktoren“ hiervon explizit ausgenommen wink – sorry, das konnte ich mir jetzt doch nicht verkneifen…).

Online Therapie bei Agoraphobie und Panikattacken?

Virtuelle Unterstützung in Therapie oder Beratung

Erst einmal sollte jeder von Ängsten Betroffene verstehen, warum er überhaupt Körpersymptome in Angstsituationen entwickelt. Bei Online-Sitzungen ist für mich die Wissensvermittlung, die sogenannte Psychoedukation, der wichtigste Baustein für die folgenden Stunden. Denn, wer selbst Experte für seine Ängste wird, der schafft es auch besser, mit Ängsten umzugehen und diese im Idealfall auch zu überwinden. Häufig wird die Angst durch direktes oder indirektes Vermeidungsverhalten aufrechterhalten. Auch Rückversicherungen sind typisch bei Ängsten wie der Agoraphobie. Ziel meiner Beratung ist es immer, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und den Körper wieder aufzubauen. Die begleitete gedankliche Auseinandersetzung mit der Angst und die Rückgewinnung von Sicherheit durch gezielte Verhaltensexperimente im Alltag sind wesentliche „Puzzleteile“ bei der Angstbewältigung. Zusätzlich erhalten Hilfesuchende immer einen „ganzen Werkzeugkoffer“ von mir an die Hand, der sie gezielt dabei unterstützen soll, Wege aus der Angst zu finden.

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